Vom Hörsaal ins Berufsleben: MAI-Alumni-Treffen 2025
Am Donnerstag, den 11. Dezember 2025, hatte das CAIRO das große Vergnügen, das allererste MAI-Alumni-Treffen auszurichten. Rund 30 ehemalige Studierende sowie Studierende aus höheren Semestern unseres Masterstudiengangs Artificial Intelligence (MAI) kamen zusammen, um sich auszutauschen, von ihren Erfahrungen nach dem Studium zu berichten, sich über den aktuellen Stand ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen zu informieren, mehr über die neuesten Entwicklungen im MAI-Programm zu erfahren und darüber zu sprechen, wie ihr Studium ihre bisherige berufliche Laufbahn unterstützt hat.
Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüßung und einem kurzen Rückblick von Prof. Dr. Pascal Meißner, dem Studiengangsleiter des Masterprogramms Artificial Intelligence. Er würdigte die Entwicklung des Studiengangs in den vergangenen vier Jahren und erläuterte die Veränderungen in Inhalt und Struktur seit dessen Gründung. Ein zentraler Faktor dieser Entwicklung ist das Wachstum des Forschungsinstituts CAIRO. Der Masterstudiengang ist zwar an der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik (FIW) der THWS angesiedelt, wird jedoch maßgeblich von den Forschungsprofessorinnen und -professoren des CAIRO koordiniert und gestaltet. Was 2022 mit einer einzigen Professorin, Prof. Dr. Magda Gregorová, begann, ist inzwischen zu einem Team von acht Professorinnen und Professoren herangewachsen, die Lehrveranstaltungen anbieten und Studierende in einem breiten Spektrum KI-bezogener Themen betreuen.
Anschließend leitete Prof. Dr. Magda Gregorová eine Podiumsdiskussion, bei der Alumni ihre persönlichen Erfahrungen teilten. Gokul Perumbayil Vijayakrishnan, Mahesh Saravanan und Tharun Kumar Korine Palli berichteten von ihrem Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt als internationale Absolvierende. Mit dabei waren auch die Unternehmensvertreter Gunther Schorcht (green spin GmbH) und Lothar Pfeuffer (PFEUFFER GmbH), die wertvolle Einblicke aus Sicht der Arbeitgeber lieferten. Aus der Diskussion ließen sich mehrere zentrale Empfehlungen ableiten: Deutschkenntnisse sind nach wie vor entscheidend, aktives Networking zahlt sich aus, und die eigenen Fähigkeiten sollten durch konkrete Projekte sichtbar gemacht werden. Ein besonders wichtiger, wenn auch subtiler Hinweis betraf die soziale Integration: Der Anschluss an die deutsche Gemeinschaft sollte nicht nur beruflich, sondern auch privat erfolgen. Informelle Netzwerke und Mund-zu-Mund-Propaganda spielen dabei oft eine entscheidende Rolle. Der Beitritt in Vereine – sei es in der Freizeit oder im beruflichen Kontext – kann einen guten Einstieg bieten. Als Beispiel wurde das Alumni-Netzwerk IWInet der FIW genannt, das hierfür wertvolle Anknüpfungspunkte bietet.
Die Diskussion thematisierte auch die Herausforderungen, denen viele internationale MAI-Studierende gegenüberstehen: der frühe Bedarf an finanzieller Sicherheit und Unabhängigkeit, wenn die Familien im Heimatland die Lebenshaltungskosten nicht tragen können; die Schwierigkeit, Studium, Deutschkurse, Arbeit und Networking-Aktivitäten zeitlich zu koordinieren; sowie der Zeitdruck und die administrativen Hürden rund um das Jobseekers-Visum. Gleichzeitig hoben die Teilnehmenden die Stärken und Chancen der MAI-Studierenden hervor: Ihre ausgeprägten technischen Fähigkeiten werden von Unternehmen geschätzt, ihre Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft machen sie zu flexiblen Mitarbeitenden, und ihre exzellenten Englischkenntnisse erleichtern die internationale Zusammenarbeit. Weniger offensichtliche Möglichkeiten wurden ebenfalls diskutiert: Viele erfolgreiche Unternehmen sitzen außerhalb Würzburgs, etwa im TTZ Kitzingen; wer sich für das Start-up-Ökosystem Würzburgs interessiert, könnte die Aktivitäten des TGZ Würzburg als spannende Einstiegsmöglichkeiten nutzen.
Im weiteren Verlauf des Abends vertieften informelle Gespräche bei Snacks und Getränken den Austausch. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des MAI-Studiengangs wurde von allen Teilnehmenden sehr geschätzt. Besonders interessant: Viele Alumni und Studierende wünschten sich eine noch stärkere technische Ausrichtung des Studiengangs, um die Wettbewerbsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen weiter zu erhöhen. Konkret wurden Themen wie Cloud-Integration und MLOps als aktuelle Kompetenzlücken identifiziert. Der Bedarf wurde früh erkannt, und das Programm plant, ihn bald durch eine neue „Professur für KI-Infrastruktur“ abzudecken, für die derzeit eine Besetzung gesucht wird.
Insgesamt freuen wir uns sehr, dass wir das erste MAI-Alumni-Treffen realisieren und einen offenen Austausch von Erfahrungen und Ideen anstoßen konnten. Die Alumni und fortgeschrittenen Studierenden schätzen die Chancen, die das MAI-Programm ihnen bietet, sehr. Sie sind motiviert, auf dem deutschen Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, und bereit, ihre Zukunft aktiv hier zu gestalten. Die Wege, die sie dabei gehen, sind unterschiedlich: Manche sind sozial sehr engagiert, bereits gut integriert, sprechen fließend Deutsch und haben beruflich Fuß gefasst, andere stehen vor größeren Herausforderungen – sei es finanzieller Art oder durch persönliche Umstände. Eines verbindet sie jedoch alle: das Ziel, in einer freien, friedlichen und demokratischen Umgebung zu leben, die ihnen eine erfüllte Zukunft mit Stabilität und finanzieller Sicherheit ermöglicht. An der THWS, in der FIW, im CAIRO und im MAI-Studiengang setzen wir alles daran, sie auf diesem Weg zu unterstützen.
Kontakt:
Prof. Dr. Magda Gregorová
FIW – Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik
CAIRO - Center for Artificial Intelligence
